Familie Walter

Samuel Walter (geboren am 21. Oktober 1853 in Preßburg) kam im Jahr 1889 mit seinem Bruder Jakob aus dem heutigen Bratislava nach Kempten. Gemeinsam eröffneten sie ein Bekleidungsgeschäft in der Rathausstraße 5 (siehe Bild unten). Samuel war mit Julie Walter (geborene Schmal, am 17. April 1869 in Buchau) verheiratet. Im Jahr 1933 wurde das Bekleidungsgeschäft geschlossen. Julie und Samuel wurden am 10. August 1942 nach Theresienstadt deportiert. Dort wurde Samuel am 13. September 1942 ermordet, Julie am 20. Februar 1943.

Foto des Geschäfts der Familie Walter in der Rathausstraße 5
Geschäft der Familie Walter
Stolpersteine von Samuel und Julie Walter
Stolpersteine von Samuel und Julie Walter; Rathausstraße 5, Foto: Ralf Lienert

Julies Schwester, Luise Landauer,  wanderte in die USA aus und kam 1900 zusammen mit ihrer neunjährigen Tochter Edith nach Kempten. Edith Landauer wurde am 31. März 1942 über München nach Piaski deportiert und dort ermordet.

Foto des Informationsbogens über Edith Landauer
Informationsbogen über Edith Landauer, Arolsen Archive
Stolperstein von Edith Landauer
Stolperstein von Edith Landauer; Rathausstraße 5; Foto: Ralf Lienert

Samuel und sein Bruder Jakob kamen 1889 von Preßburg (dem heutigen Bratislava) nach Kempten und eröffneten ein Bekleidungsgeschäft in der Rathausstraße 5. Dieses führten sie bereits zwölf Jahre lang in ihrer Heimatstadt. Beide Brüder wohnten im 2.Stock desselben Hauses.

Julie Walter (geb. Schmal) wurde am 17. April 1869 in Buchau (Oberschwaben) geboren und heiratete im Jahr 1891 in Kempten Samuel Walter. Zusammen bekamen sie die beiden Kinder Anton (geboren am 12. August 1892 in KE) und Siegfried (geboren am 02. Mai 1900 in KE).

Julies Schwester, Luise Landauer (geb. Schmal), wurde ebenfalls in Buchau am 17. April 1869 geboren, wanderte in die USA aus. Sie kam im Jahr 1900 zusammen mit ihrer am 30. März 1890 geborenen Tochter Edith Landauer zurück nach Kempten. Nach ihrer Rückkehr eröffnete Luise 1924 eine Stickerei in Kempten und verstarb 1930. Im selben Jahr zog Edith ins sogenannte „Judenhaus“ um und am 21. Oktober 1940 kam auch ihre restliche Familie ins Ullmannhaus.

Foto von Julie und Samuel Walter, sowie ihren Söhnen Anton und Siegfried
Julie und Samuel Walter mit Söhnen Anton und Siegfried
Foto von Julie und Samuel Walter mit Edith Landauer
Julie und Samuel Walter mit Edith Landauer

Edith Landauer wurde als eine der ersten Kemptenerinnen am 31. März 1942 nach Piaski deportiert und ermordet. Etwa ein halbes Jahr später, am 10. August 1942, wurden Julie und Samuel nach Theresienstadt deportiert. Samuel wurde am 13. September 1942 und Julie am 26. Februar 1943 ermordet.

Foto der Todesanzeige von Julie Schmal
Todesanzeige von Julie Schmal, holocaust.cz

Ihr Sohn Anton zog im Laufe der Jahre nach Belgien und verstarb dort im Jahr 1918. Das andere Kind, Siegfried, überlebte das Konzentrationslager, ging danach nach München, wo er im Jahr 1965 verstarb.